Hufschutz im Blick

Hufschutz Pferd - Eigenschaften verschiedener Hufschutzarten im Vergleich
Hufschutz in der Hufpflege

Hufschutz

Die Frage nach dem passenden Hufschutz beschäftigt Hufexperten und Pferdebesitzer gleichermaßen. Wir möchten Ihnen die Suche nach der pauschalen Antwort vereinfachen, besser noch ersparen – es gibt sie nicht.

Der reiterliche Einsatz und die Haltungsbedingungen bestimmen über die Notwendigkeit und Art eines Hufschutzes.

Lassen Sie uns einmal die Nutzung der Pferde früher und heute vergleichen. Früher wurde das Pferd als Arbeitstier und Transportmittel (Landwirtschaft, Militär, Transport) eingesetzt. Häufig mussten die Tiere zehn oder mehr Stunden harte Arbeit leisten. Im Einsatz als Sport- oder Freizeitpferd sind die meisten Pferde heute maximal 1-2 Stunden in Reitbahn oder im Gelände ‚auf den Hufen’, den Rest des Tages verbringen sie dann in Boxen oder im Offenstall/Auslauf. Dies bedeutet de facto, dass Pferde in der Gegenwart seltener einen Abriebschutz benötigen, weil sie entweder seltener oder unter anderen Bedingungen genutzt werden. Dabei lagen die Entwickler des ersten Abriebschutzes schon gold richtig. Bereits vor ca. 3.000 Jahren wurde eine Art Hufschuh eingesetzt.

shapeimage_1 Der Mensch versuchte verschiedene Materialien in Sandalenform an den Pferdehufen zu befestigen. Erst vor ca. 500 Jahren kam der bis heute überlieferte genagelte Eisenbeschlag zum Einsatz. Obwohl sich die Nutzung der Pferde so grundlegend verändert hat, ist das Prinzip des genagelten Eisenbeschlags vielerorts noch nicht in Frage gestellt worden. Wäre es nicht zeitgemäß, einen Abriebschutz dann zu nutzen wenn es erforderlich ist? Wäre es nicht viel gesünder für die Pferdehufe, wenn ein flexibler und stoßdämpfender Beschlag für den Extremeinsatz zur Verfügung steht? Es hat sich vieles geändert! Lassen Sie uns zuallererst einmal analysieren, welche Hufschutzarten es denn überhaupt gibt und vor allem, welche Eigenschaften lassen sich zuordnen.

Hufschutz für Dein Pferd im Vergleich

Folgende Probleme treten bei beschlagenen Pferden nach unserer Erfahrung häufiger auf:

  • Verringertes Wachstum
  • Schlechtere Hornqualität
  • Hufform: Zehen werden länger, die Hufstellung flacher
  • Hufe deformieren
  • Sehnen, Bänder und Gelenke werden durch ungleiches Kürzen massiv belastet
  • die Verletzungsgefahr steigt
  • häufiger Sehnenschäden
  • Begünstigung von Strahlfäule, Hufkrebs bei Trachtenzwang
  • Risse und Spalten
  • Hohle Hornwände
  • White Line Desaese
  • Hufgeschwüre und Abszesse
  • Unphysiologische Hufformen
  • Trittverletzungen
  • Sehnenverletzungen durch ‚Ausrutschen‘
EigenschaftenBarhufHufschuheKunststoffbeschlagEisenbeschlag
Hornqualitätoptimal

keine Beeinträchtigung

Beeinträchtigung, je nach Beschlagschlechtere Hornqualität
Stoßdämpfungoptimalvorhanden, je nach Marke unterschiedlichvorhanden, je nach Beschlag unterschiedlichschlechte Dämpfung, zusätzlich Klirreffekt
Tastsinnperfektje nach Fabrikat besser oder schlechter (Beweglichkeit)je nach Fabrikat besser oder schlechter (Beweglichkeit)kein Tastvermögen
Gangbildnatürlichhöheres Gewicht beeinflusst Gangbild, je nach Untergrund/Fabrikat evtl. rutschighöheres Gewicht beeinflusst Gangbild, je nach Untergrund/Fabrikat evtl. rutschigbeeinflusst Ganbild, unnatürliches Gleiten (Schlittschuheffekt)
Trittsicherheitoptimalje nach Fabrikat auch mal rutschigje nach Fabrikat auch mal rutschigeher schlecht
KorrekturmöglichkeitjederzeitjederzeitKorrektur nur zum Beschlagstermin, StellungsveränderungKorrektur nur zum Beschlagstermin, Stellungsveränderung
Hufformkann optimal seinkann optimal seinnegative Verformung des Hufes wahrscheinlichnegative Verformung des Hufes wahrscheinlich
Abriebbegrenzte Nutzung Abriebschutz wenn erforderlichguter Abriebschutz, dauerhaftperfekter Abriebschutz, dauerhaft
Verletzungsgefahrgeringgeringminimalhoch
Mögliche ProblemeFühligkeit, je nach UntergrundDruck- oder ScheuerstellenNachteilige Veränderung der Hufform, Vernagelung, Verlust des BeschlagsNachteilige Veränderung der Hufform, Vernagelung, Verlust des Beschlags
Huforthopäden empfehlen Hufschuhe

Temoprär (Hufschuhe)

Es gibt mittlerweile so viele Hufschuh-Lösungen, dass sich der Berufszweig des Hufschuhberaters entwickelt hat.

Permanenter Hufschutz

Permanent, Beschlag oder Bekleb

Wir unterscheiden zwischen genagelten oder geklebten Varianten, letztere propagieren wir persönlich.

Hufschuhe fürs Pferd pro & contra

Wäre es nicht prima, wenn der Hufschutz nur dann angelegt wird, wenn man ihn auch wirklich benötigt?. 

Aber ja! Die Verwendung gut passender Hufschuhe ist nicht nur effektiv sondern auch sinnvoll. Wenn Ihr Pferd auf steinigen Böden fühlig ist, Sie gelegentlich längere Ritte planen, Hufschuhe anlegen – los geht’s. Hufschuhe haben sich auch in der Umstellung vom Eisen auf den Barhuf bewährt, genauso bei diversen Huferkrankungen. Es gibt sie auch als Krankenschuhe.

Ganz offen: Mittlerweile ist die Auswahl an Hufschuhen so groß, dass der Verbraucher den Überblick verliert. Lassen Sie sich von Ihrem Hufbearbeiter gut beraten und testen Sie die Schuhe an Ihrem Pferd ausgiebig. Lieber ein paar Euro in Testschuhe investiert als unangenehme Überraschungen zu erleben.

Die meisten Schuhe lassen sich übrigens bequem anschnallen. Sollten Sohlen mal durchgelaufen sein, so kann man viele Modelle neu ‚besohlen‘. Bei einigen Modellen sind sogar Verschleißteile austauschbar.

Mehr zum Hufschutz erfährst Du in unseren Hufkursen.

PRO
  • befindet sich nicht permanent am Huf, wird er nicht benötigt, trainiert das Pferd den Barhuf 
  • meist bequem anzulegen.
  • der Huf ist beweglich
  • Hufkorrekturen sind jederzeit möglich, besonders bei Huferkrankungen oder schiefen Hufen wertvoll
  • Gute Dämfungseigenschaften, Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder werden geschont
  • einmalige Investition
  • keine Nagellöcher
  • Hufe werden in Wachstum und Funktion eingeschränkt
  • preiswerte Lösung
CONTRA
  • immer bei Verwendung müssen die Hufe gründlichst gereinigt werden
  • mehr Aufwand als beim permanenten Hufschutz
  • das Anziehen ist je nach Hufschuh-Typ etwas aufwendig
  • wenn sich die Hufe verändern, passen die Schuhe nicht mehr so gut
  • nicht immer halten Schuhe, der Verlust im Galopp kommt schon mal vor
  • Ballenverletzungen bei bestimmten Modellen möglich (Druck / Reibung)
  • ideale Tragedauer abhängig vom Pferd und des Hufschuhmodells 
  • Ersatzteile sind nicht immer verfügbar und der Austausch kann teuer werden

Permanenter Hufschutz pro & contra

Sind wir mal ehrlich, ein dauerhaft angebrachter Hufschutz ist weit verbreitet, besonders der Hufbeschlag.

Wenn wir die Reiter und Besitzer der Pferde fragen, warum sie bei geringem Reitpensum einen dauerhaften Schutz anbringen lassen, sind die Antworten immer ähnlich: ‚Ohne Beschlag läuft das Pferd nicht.‘, ‚Geht das auch ohne Eisen?‘, ‚Der Hufschmied sagt, der braucht das.‘ oder ‚Das Pferd läuft seine Hufe so ungleich ab, da muss ein Schutz drauf.‘.

Diese Auszüge aus den vielen Antworten, beschreiben eigentlich das Problem ganz gut. Es gibt offensichtlich viele Gründe für einen Beschlag – auch wenn Pferde gar nicht geritten werden. Das dies so ist, das finden wir traurig aber auch inspirierend. Es zeigt uns mit Nachdruck, dass in Sachen Huf noch viel Informationsarbeit zu leisten ist und ein Umdenken der klassischen Hufbearbeiter zwingend angeraten ist.

Wir möchten klar zu machen, dass es gute Gründe für temporären Hufschutz und gegen dauerhaften, ganzjährigen Beschlag gibt.

Wenn es erforderlich ist, versorgen wir Dein Pferd mit dem GOODSMITH Klebeschutz – hufgesund und haltbar.

PRO
  • wenig Aufwand für den Pferdebesitzer, weil immer einsetzbar 
  • sehr gut an den Huf anzupassen, besser als beim Schuh 
  • beständig gegen unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, gute Haltbarkeit
besonders beim Kunststoff
  • bessere Elastizität und Dämpfung
  • geringere Verletzungsgefahr bei Tritten
  • geklebter Kunststoffschutz (wir setzen den GOODSMITH ein) hat gegenüber dem Beschlag große Vorteile – bspw. geringeres Verletzungsrisiko beim Anbringen, bei Tritten, Besitzer kann problemlos ’nachkleben‘, sollte sich einmal eine Lasche lösen
CONTRA
  • der Hufschutz befindet sich permanent am Huf, auch wenn er gar nicht benötigt wird
  • Nagellöcher beim Beschlag sind Eintrittspforten für Keime und Bakterien
  • starrer Schutz, besonders Metalle, beeinträchtigen die Beweglichkeit der Hornkapsel massiv
  • Vibration und Klirreffekt beim Eisen
  • keine bzw. stark eingeschränkte Möglichkeiten der schonenden Hufkorrektur
  • einige Hufkrankheiten werden bei starren Beschlägen (Eisen) begünstigt
  • Schlittschuheffekt beim Eisenbeschlag – starkes Rutschen auf glatten, feuchten Böden
  • Aufstollen im Schnee
  • Verlust eines Beschlags erfordert Nachbearbeitung durch den Schmied
  • Regelmäßige, in der Regel hohe Beschlagskosten